Filmförderung in Deutschland- Ein Leitfaden für Kreative in der Filmbranche

by Lighting and Thunder

Filmförderung in Deutschland - Ein Leitfaden für Kreative in der Filmbranche

Die deutsche Filmbranche ist kreativ, vielfältig und international wettbewerbsfähig. Dennoch scheitert eine Vielzahl guter Projekte nicht an Ideen oder Fähigkeiten, sondern am Budget. Wer in Deutschland einen Film produzieren möchte, stößt früher oder später auf den Begriff "Filmförderung". Doch was bedeutet das konkret? Welche Förderarten gibt es? Und wie kommt man überhaupt an Fördergelder?

Was ist Filmförderung überhaupt?

Filmförderung bezeichnet finanzielle oder infrastrukturelle Unterstützung, die Kreativschaffende dabei unterstützt, Projekte zu realisieren, die aus wirtschaftlicher Sicht oft zu riskant wären. Gefördert werden Spiel-, Dokumentar-, Animations- oder Kurzfilme sowie Serien, Drehbuchentwicklungen, Nachwuchsformate, Festivals, Kinobetriebe und internationale Koproduktionen.

Die Fördergelder stammen in der Regel aus öffentlichen Mitteln, also von Bund, Ländern oder der Europäischen Union  und werden in Form von Zuschüssen, zinslosen Darlehen oder Anteilsfinanzierungen vergeben.

Die wichtigsten Förderinstitutionen in Deutschland

1. FFA – Filmförderungsanstalt des Bundes

Die FFA fördert hauptsächlich Kinoproduktionen, insbesondere im Bereich Drehbuch, Projektentwicklung, Produktion, Verleih und Vertrieb. Voraussetzung ist meist ein kommerzieller Verwertungsplan, inklusive Kinostart. Gefördert werden zumeist professionelle Produzentinnen und Produzenten.

Typische Förderhöhe: 100.000 bis mehrere Millionen Euro
Besonderheit: Rückzahlbare Darlehen, abhängig vom späteren Filmerfolg

2. DFFF – Deutscher Filmförderfonds

Der DFFF ist ein anreizbasiertes Förderinstrument. Er richtet sich an große nationale und internationale Produktionen, die einen Teil der Herstellungskosten in Deutschland ausgeben. Ziel ist die Stärkung des Produktionsstandorts Deutschland.

Typische Förderhöhe: Bis zu 25 Prozent der förderfähigen Ausgaben
Beispiel: Eine internationale Serie mit VFX-Anteil, die in Babelsberg produziert wird, kann mehrere Millionen Euro DFFF-Förderung erhalten

3. Regionale Filmförderungen (z. B. Medienboard Berlin-Brandenburg, MFG Baden-Württemberg, Film- und Medienstiftung NRW)

Diese Förderinstitutionen unterstützen vor allem Produktionen, die in der jeweiligen Region gedreht oder postproduziert werden. Oft ist eine "regionale Auswirkung" erforderlich, etwa durch lokale Ausgaben oder Beteiligung regionaler Filmfirmen.

Typische Förderhöhe: 30.000 bis 1.000.000 Euro
Gut zu wissen: Regionale Förderung ist oft kombinierbar mit Bundesförderungen

4. Creative Europe MEDIA (EU-Förderung)

Das MEDIA-Programm der EU unterstützt grenzüberschreitende Film- und Serienproduktionen, Festivals, Entwicklung, Weiterbildung und Marktzugänge. Es richtet sich primär an Projekte mit europäischem Koproduktionscharakter und internationalem Vertriebsziel.

Förderhöhe: Sehr unterschiedlich, abhängig vom Projekt
Zugang: Erfordert meist einen EU-Partner oder eine internationale Ausrichtung

Ein Beispielprojekt: Dokumentarfilm über urbane Gärten

Stellen wir uns vor, eine Berliner Produktionsfirma plant einen 60-minütigen Dokumentarfilm über urbane Garteninitiativen in Europa. Geplante Drehs finden in Berlin, Wien und Kopenhagen statt. Gezeigt werden ökologische Ideen, Stadtentwicklung, Aktivismus und soziale Gemeinschaften.

Mögliche Förderstrategie:

- Drehbuchförderung: Antrag beim Medienboard Berlin-Brandenburg zur Finanzierung der Recherchen und Stoffentwicklung

- Produktionsförderung: Kombination aus FFA und regionaler Förderung durch das Medienboard, unter Einbindung lokaler Technik und Dienstleister

- EU-Förderung: Antrag bei Creative Europe MEDIA, da mehrere EU-Länder als Drehorte involviert sind

- Postproduktion: Nutzung von DFFF, wenn VFX, Animation oder Tonschnitt in deutschen Studios umgesetzt wird

- Koproduktion: Beteiligung eines österreichischen Partners zur Erfüllung der Anforderungen internationaler Förderung

Was brauche ich für einen erfolgreichen Antrag?

Ein professioneller Förderantrag besteht aus mehreren zentralen Bestandteilen:

- Exposé oder Drehbuch
- Finanzierungsplan mit realistischer Kostenkalkulation
- Verwertungsstrategie (Kino, Festival, TV, Streaming, Bildungseinrichtungen)
- Vita des kreativen Teams
- Produktionszeitplan
- Nachweise über Rechte und Lizenzen

Je nach Förderinstitution kommen weitere Anforderungen hinzu, zum Beispiel Nachhaltigkeitskonzepte, Diversitätsnachweise oder barrierefreie Auswertung.

Filmförderung in Deutschland ist komplex, aber kein Geheimwissen. Wer bereit ist, sich systematisch mit den Prozessen auseinanderzusetzen, hat reale Chancen auf finanzielle Unterstützung, selbst ohne großes Produktionsstudio im Hintergrund. Entscheidend sind ein starkes Konzept, professionelle Planung und die Bereitschaft, sich auf formale Anforderungen einzulassen.

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September 22, 2025